Arbeit war im Nationalsozialismus nicht nur wirtschaftlich wichtig, sondern auch ein Mittel zur Kontrolle und Ausgrenzung. Das NS-Regime verlangte Arbeit als „Pflicht“ gegenüber der nationalsozialistischen „Volksgemeinschaft“. Wer nicht ins System passte, wurde ausgeschlossen, entrechtet oder zur Zwangsarbeit herangezogen.
Die Ausstellung „arbeit 1938–1945“ zeigt, wie stark die Nationalsozialist:innen in Arbeitsverhältnisse eingriffen – auch in Kärnten. Betriebe wurden hierarchisch umgestaltet, Arbeitskräfte nach ideologischen Kriterien bewertet und Menschen aus besetzten Gebieten zur Arbeit gezwungen. Viele mussten unter unmenschlichen Bedingungen in der Landwirtschaft oder Industrie arbeiten.
In sechs Themenbereichen erklärt die Ausstellung, wie die nationalsozialistische Arbeitsordnung funktionierte und welche Folgen sie für die Menschen hatte. Digitale Elemente helfen, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen und zeigen Erinnerungsorte in Kärnten, die mit dem Thema verbunden sind
Im anschließenden Workshop soll mittels Originalquellen ein Bild von der Erziehung zur bzw. durch Arbeit skizziert werden. Gemeinsam sind wir folgenden Fragen auf der Spur: Welche Eingriffe tätigte der NS-Staat in das Leben unserer Groß- bzw. Urgroßeltern, als sie Kinder bzw. Jugendliche waren? Wie gestaltete sich ihr Schulalltag, wie ihre Freizeit? Was unterscheidet die Jugendlichen der Jahre 1938 bis 1945 von der heutigen Jugend? Worauf müssen wir achten, dass sich die Schrecken der NS-Zeit nicht wiederholen?
Dr. Alexander Verdnik ist Historiker, Redakteur und Buchautor. Er unterrichtet in der Fachschule für Sozialberufe in Wolfsberg Geschichte und politische Bildung sowie Biografiearbeit. Darüber hinaus ist er Mitarbeiter im Museum im Lavanthaus sowie redaktioneller freier Mitarbeiter bei der „kaz“ (Kärntner Allgemeine Zeitung) und der „Kleinen Zeitung“.